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Ricardas "Werke"

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Ricardas "Werke" Empty Ricardas "Werke"

Beitrag  Ricarda Mi Okt 12, 2011 8:52 am

Ort der Handlung ist der Schalterraum einer Bank bzw. Sparkasse. Mitwirkende Personen sind neben dem Schalterbeamten und zwei weiblichen Bankangestellten mehrere Kunden, deren einer – G – von besonderer Bedeutung ist.
Mehrere parallel laufende Gespräche im Hintergrund, etwas lauter die Stimme des Schalterbeamten (SB).

SB Einhundert, zweihundert, dreihundert, vierhundert, fünfzig, siebzig, neunzig, fünfhundert.
K Vielen Dank.

Gespräch an der Kasse wird leiser, lauter wird das Gespräch der beiden Bankangestellten.

B1 Wie lange müssen wir heute noch?
B2 In fünf Minuten haben wir's geschafft. … Holt der Karl dich wieder ab?
B1 Ich glaub schon, gesagt hat er's. Was hast du denn vor?
B2 Ich und der Achim machen am Wochenende nach'em Feldberg. Ich will nahher noch in die Boutique an der Ecke, die ham todschicke Pullis reingekriegt, irre, sag ich dir.
B1 Noch drei Leute an der Kasse, hoffentlich kommt jetzt keiner mehr.

Geräusch an der Tür, ein neuer Kunde (G) betritt den Schalterraum.

B1 (flötet) Guten Tag.
G Hallo Puppe, kannste mal wechseln?
B1 Da müssen Sie sich zur Kasse bemühen.

Kunde geht zur Kasse.

G Lassen Sie mich mal ran, ich will was wechseln.
K1 Was soll denn das, da könnt ja jeder kommn.
G Nicht ausregen, Opa, schadet bloß dem Kreislauf.
K1 Haben Sie das gesehen, so was.
K2 In meiner Jugend …
G Weiß ich, weiß ich alles, geschenkt.
SB Was ist denn, wer ist jetzt als Nächster dran?
G Gestatten Sie, Meister, ich brauch Groschen (Betont höflich) Natürlich nur, wenn's Ihnen nichts ausmacht.
SB Für den Schein, der ist ja fast noch dreckiger als Sie, den kann man ja kaum anfassen. Naja, hier haben Sie Ihre Rolle, und nun machen Sie Platz. Die anderen Leute haben den ganzen Tag gearbeitet und wollen auch rankommen.
G (wie ein Ansager) Sie hörten den Zuspruch am Morgen. (lachend) Das haste aber fein gesagt.
SB Verschwinde jetzt endlich.
G Moment mal, was steht denn hier, hier steht doch was, oder? (langsam lesend) Stadtsparkasse, 5 D-Mark in Zehnpfennigstücken, ohne Gewähr, daher bei Empfang nachzuzählen. Sie wollten mich wohl reinlegen – dann woll'n wir den Leutchen mal den Gefallen tun, gelt, Papi (Papierreißen, viele Geldstücke fallen). Eins, zwei, drei … machen Sie doch bitte Platz, meine Herrschaften, ich habe hier zu arbeiten, seh'n Sie doch.

Das Zählgeräusch wird leiser, bleibt aber im Hintergrund die ganze Zeit weiter zu hören.

K1 Herr, eh, Sie da, im Kabäuschen, sorgen Se doch mal für Ordnung, schaffen Se endlich den Kerl hier weg, da kann ja keiner an die Kasse.
G siebzehn, achtzehn …
K3 Unerhört, so tun Se doch was.
SB Das ist nicht meine Sache, ich bin nur für die Kasse zuständig, darum müssen Sie sich schon selbst kümmern.
K1 Über Sie beschwer ich mich beim Geschäftsführer. (Väterlich) Junger Mnn, nun sei'n Se doch vernünftig, geh'n Se beiseite.
G (aggressiv9 Nehmen Sie Ihre Pfoten weg (klirren von Geld). Bitte, wie Sie meinen, fang ich halt nochmal von vorn an, also, wie war das? Eins, zwei …
K2 Also in meiner Jugend wäre … (fast gleichzeitig)
K3 Herr Kassier, es muss etwas geschehen, ich bestehe darauf, dass Sie etwas unternehmen, und zwar sofort.
K1 Sehr richtig, wir können uns von diesem Tagedieb nicht tyrannisieren lassen, nein, das können wir nicht.
SB machen Sie doch, was Sie wollen. Ich kann hier nicht raus, die Kasse muss bewacht werden.
K1 Sie glauben doch wohl nicht, dass wegen Ihrer paar Piepen auch nur jemand von seinem Stuhl aufsteht, und wenn, wären Sie doch der erste, der …
SB Ich verbitte mir Ihre Unverschämtheiten, Vorschrift ist Vorschrift.
K1 Ich werde mich über Sie …
G (unterbricht, übertrieben freundlich) Vier Uhr, meine Lieben, Geschäftsschluss, Ihr seht, es dauert noch etwas.
K3 Ich werde mich Montag beim Geschäftsführer beschweren. Guten Tag! (Türgeräusch)
K2 Naja, da kann man nichts machen, Wiedersehen (Tür)
K1 Das ist die absolute Höhe, man ekelt hier doch absichtlich die Kunden rau. Und soll ich Ihnen noch etwas sagen, bei mir haben Sie auch Erfolg damit. Am Montag lös ich mein Konto hier auf. (Tür)
B1,B2 Wir gehen den auch, Tschüss, Herr Peters.
SB (erschöpft) Jaja, meine Damen, Sie haben es gut. Schönes Wochenende (Tür). Und Sie, weit weit sind …
G fünfundvierzig, sechsundvierzig, siebenundvierzig … sag mal Papi, sind wir tatsächlich ganz alleine oder täuscht mich meine Pupille?
SB Sie sehen richtig, wir sind die einzigen Trottel, die noch hier sind.
G Trottel, ich weiß nicht (völlig veränderter Tonfall, entschlossen, scharf). Dies ist ein Überfall !!! (Spannen eines Revolverhahns, dann absolute Stille)

Ricarda

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Ricardas "Werke" Empty Ode an den Aufrechten

Beitrag  Ricarda Mi Okt 12, 2011 8:53 am

Ode an den Aufrechten

Oh König, Dir, der Du voll Huld
und unermesslicher Geduld
Dich gnädig zeigst den Untertanen,
die tief gerührt die Krönung planen,
Dir widme ich nun diese Zeilen,
um Dir, oh König, mitzuteilen,
wie sehr mich Rührung überkam,
als ich die Einladung vernahm.

Dass Knappen, Ritter, edle Fürsten,
die nach dem Glanz der Herrschaft dürsten,
dem König unentbehrlich schienen,
weil klar, weil sie ihm willig dienen.
Indes, ich frage mich im Stillen,
entspricht es wirklich Deinem Willen,
wenn man in diesem noblen Kreis
auch das gemeine Fußvolk weiß?

Auch wenn mich hier schon Zweifel plagen,
will ich es mir doch nicht versagen,
mich mit ein paar geglückten Reimen
sogleich beim König einzuschleimen.
Denn hat man selbst schon keine Macht,
dann ist es doch wohl klug gedacht,
wenn man umschmeichelt jene Großen,
die unsereinen nicht verstoßen,
weil doch die Herrschaft gar nicht zählt,
solang wer zum Beherrschen fehlt.

Insofern ist es klug bedacht,
wenn man sich hier die Freunde macht.

Nachdem nun, was gesagt sein muss,
gesagt ist, komme ich zum Schluss.
Und zu Deinem Wiegenfeste
wünsch ich Dir das Allerbeste.

Ricarda

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Ricardas "Werke" Empty Re: Ricardas "Werke"

Beitrag  vader Fr Okt 14, 2011 5:12 am

Ricarda schrieb:Ode an den Aufrechten

Oh König, Dir, der Du voll Huld
und unermesslicher Geduld
Dich gnädig zeigst den Untertanen,
die tief gerührt die Krönung planen,
Dir widme ich nun diese Zeilen,
um Dir, oh König, mitzuteilen,
wie sehr mich Rührung überkam,
als ich die Einladung vernahm.

Dass Knappen, Ritter, edle Fürsten,
die nach dem Glanz der Herrschaft dürsten,
dem König unentbehrlich schienen,
weil klar, weil sie ihm willig dienen.
Indes, ich frage mich im Stillen,
entspricht es wirklich Deinem Willen,
wenn man in diesem noblen Kreis
auch das gemeine Fußvolk weiß?

Auch wenn mich hier schon Zweifel plagen,
will ich es mir doch nicht versagen,
mich mit ein paar geglückten Reimen
sogleich beim König einzuschleimen.
Denn hat man selbst schon keine Macht,
dann ist es doch wohl klug gedacht,
wenn man umschmeichelt jene Großen,
die unsereinen nicht verstoßen,
weil doch die Herrschaft gar nicht zählt,
solang wer zum Beherrschen fehlt.

Insofern ist es klug bedacht,
wenn man sich hier die Freunde macht.

Nachdem nun, was gesagt sein muss,
gesagt ist, komme ich zum Schluss.
Und zu Deinem Wiegenfeste
wünsch ich Dir das Allerbeste.

ich vertone es....., mal schaun, was da rauskommt....., hihihhihihi......

danke rica, dass du es hier reingestellt hast.....
vader
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